PR- und Medienarbeit

19.05.2021
2 Menschen im Interview
Quelle: https://unsplash.com/ | CoWomen
Alexander Janke gibt seine Insights zum Thema Journalistenkontakt

Worauf es beim Journalistenkontakt wirklich ankommt – Alexander Janke im Interview

[Lesezeit: 3-4 Minuten] Ein guter Draht zu Redaktionen ist wichtig, um PR-Botschaften in die Öffentlichkeit zu bringen. Im Interview berichtet Alexander Janke, Director PR bei PLÜCOM, wie man am besten an Journalisten herantritt und den Grundstein für eine gute Zusammenarbeit legt.

Worauf sollte man bei der Auswahl eines Journalisten achten?
Er sollte nicht nur für ein thematisch passendes Medium tätig sein, sondern sich in der Vergangenheit idealerweise selbst mit meinem spezifischen Thema befasst haben oder in der Redaktion explizit dafür zuständig sein. Je sorgfältiger ich bei der Auswahl vorgehe, desto wahrscheinlicher ist es, dass ich in ein produktives Gespräch mit ihm eintreten kann.

Welche Quellen eignen sich am besten zur Kontaktrecherche?
Journalistendatenbanken, wie beispielsweise Zimpel oder der DJV, sind ein gutes Werkzeug, bilden aber oft nur den Einstieg, um manuell nachzurecherchieren, etwa auf den Websites der Medien und natürlich durch persönliche Gespräche.

Wie stelle ich am besten Kontakt zu einem Journalisten her?
Entgegen manchen Branchenstimmen, die ausschließlich oder primär soziale Medien wie LinkedIn und Twitter propagieren, um Kontakt zu Journalisten herzustellen, ist die Frage sehr klar zu beantworten: E-Mail und Telefon. In Umfragen geben Journalisten immer wieder an, dass diese beiden Kanäle für sie am wichtigsten sind.

Soziale Medien können natürlich ebenfalls geeignet sein, besonders für das Grundrauschen durch kurze Interaktionen mit den Journalisten in Form von Likes, Shares, Kommentaren, Erwähnungen, auch ohne eigene Themen und Inhalte anzubieten. Allein auf Social Media würde ich jedoch niemals setzen, und je mehr PR-Kollegen ihr Glück vor allem darüber versuchen, desto freier sind die klassischen Kanäle. Darüber hinaus kann ich Journalisten auch indirekt auf mich aufmerksam machen, indem ich online gut sichtbare Inhalte veröffentliche und sie so auf mich stoßen.

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Woher weiß ich, welcher Content den Journalisten interessiert?
Aus dem Medium, für das er arbeitet, den Themenfeldern, zu denen er publiziert, den inhaltlichen Zugriffen, die er für seine Themen wählt, und den Angaben über seine Interessen, die er mir gegenüber macht. Je besser ich verstehe, was ein Journalist braucht, desto genauer kann ich das Material aufbereiten und die Attraktivität der Inhalte einschätzen.

Welche Ansprache ist geeignet?
Rhetorisch sollte man weder beim Stammtisch noch bei Staatsbesuchen Anleihen machen. Lieber jedoch etwas formeller als zu informell, gerade wenn die Beziehung zum Adressaten keine über einen längeren Zeitraum gefestigte persönliche ist. Am sichersten sind etablierte Business-Umgangsformen, die irgendwo zwischen lockertuerischem Ankumpeln und höfischer Ansprache liegen.

Wie halte ich den Kontakt am besten aufrecht, ohne penetrant zu wirken?
Indem ich mit sinnvollen inhaltlichen Ergänzungen punkte, professionell mit ihm zusammenarbeite, seinen Bedarf immer besser verstehe, seine Beiträge generell wahrnehme und gegebenenfalls konkret meine Wertschätzung ausdrücke. Einen Gruß und gute Wünsche zu den üblichen Anlässen, die nicht zu privat sind, werden die meisten auch positiv aufnehmen.

Welche Häufigkeit des Kontaktes empfiehlt sich?
So oft wie nötig und so wenig wie möglich. Nach jedem Kontakt sollte der Journalist den Eindruck haben, dass es lohnend war und sich das beim nächsten Mal wahrscheinlich wiederholt.

Wie geht man am besten mit einem negativen Kontakterlebnis um?
Sobald man den Schock überwunden hat, sollte man den eigenen Anteil am Misserfolg analysieren und den Auslöser beim nächsten Mal durch einen erfolgversprechenderen Angang ersetzen. Allerdings darf man auch nicht in die Falle tappen, aus einer zu geringen Datenbasis, sprich vereinzelten unangenehmen Erfahrungen, zu weitreichende Schlüsse zu ziehen. Es hilft eine seriöse spielerische Grundhaltung mit einem gesunden Selbstbewusstsein. Es sind Gespräche mit anderen Menschen, die im Durchschnitt genauso verlaufen wie andere Gespräche auch.

Alexander JankeAlexander Janke

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Redakteurin: Vanessa Wagner

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