Thought Leadership
So werden Sie zum Thought Leader
#1 Es kann nur einen geben
Theoretisch kann ein gesamtes Unternehmen als Thought Leader auftreten. Das ist aber nur möglich, wenn das Unternehmen fokussiert für einen ganz speziellen Themenkomplex steht. In der Regel sind Unternehmen aber breiter aufgestellt, sodass es sinnvoller ist, einzelne Mitarbeiter/innen zu Thought Leadern aufzubauen. Aber Vorsicht: machen Sie nicht zu viele Expert/innen zu Meinungsführer/innen in einem Spezialgebiet! Denn Thought Leader sind Personenmarken, die mit ihrem Profil und schließlich mit ihrer Bekanntheit punkten. Gibt es zu viele, verwässert diese Wahrnehmung. Und was geschieht, wenn diese/r Mitarbeiter/in das Unternehmen verlässt? Das Risiko, dass ein/e Themenexperte/-in verloren geht, ist den positiven Errungenschaften auf jeden Fall unterzuordnen.
#2 You’ll never walk alone
Thought Leader wird nur, wer auf allen relevanten Kanälen zu finden ist und seine/ihre Botschaft nachhaltig platziert. Es reicht dabei nicht, eine Botschaft immer stereotyp, ohne Rücksicht auf den bestimmten Kanal und dessen Publikum zu verbreiten. Adaptionen und eine Weiterentwicklung sind unabdingbar. Das erfordert Commitment und ein regelrechtes Thought-Leader-Marketing. Von einer einzelnen Person ist das kaum neben dem Tagesgeschäft zu leisten. Kolleg/innen, die zuarbeiten, Inhalte erstellen, anpassen und platzieren, sind enorm wichtig.
Hier können Agenturen unterstützen, die neben der Entwicklung von hochwertigem Content auch die längerfristige Themenplanung übernehmen. Denn nur wer regelmäßig in Erscheinung tritt, wird auch wahrgenommen und kann sich so zu einem Thought Leader entwickeln.
#3 Das Scheinwerferlicht nicht fürchten
Mal eben zum Thought Leader werden? Geht nicht! Der Aufbau eines Thought Leaders geschieht nicht über Nacht. Man braucht einen langen Atem. Daher sind Personen, die vor einem Wechsel in einen anderen Geschäftsbereich stehen, nicht geeignet. Auch Expert/innen, die so sehr in ihre tägliche Arbeit eingebunden sind, dass schon der Besuch eines Kongresses ein zu großes Opfer bedeutet, sollten von dieser Idee lieber Abstand nehmen.
Denn Thought Leader sein bedeutet auch, auf Messen und Kongressen präsent zu sein, sich an Podiumsdiskussionen zu beteiligen und Vorträge zu halten. Auch die Mitarbeit in Verbänden und Gremien ist wichtig. Ihr Name muss den Planer/innen eines Kongresses sofort in den Kopf kommen, wenn es um Ihr Thema geht.
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#4 Ruhig einmal dagegen sein
Profifußballer, deren Statements immer nichtssagender werden, sollten nicht ihre Vorbilder sein, wenn Sie ein Thought Leader werden wollen. Scheuen Sie sich nicht, sich gegen den Mainstream zu stellen und klare Positionen zu technischen oder branchenpolitischen Fragen zu formulieren. Bleiben Sie dabei aber immer authentisch und versuchen Sie nicht, gewollt provokant aufzutreten. Das manchmal unbequeme Vordenken ist charakteristisch für einen Thought Leader. Denn bedenken Sie: Ihr Diskussionsbeitrag soll nicht die x-te Wiederholung von bereits Bekanntem sein – Ihr Beitrag soll allen einen Mehrwert bieten.
Die Sorge, Kund/innen zu irritieren oder zu verärgern ist meist unbegründet. Wenn Sie wirklich hinter Ihrer Position stehen, halten Sie den Gegenwind locker aus. Klare Kante und offener Dialog verschaffen Ihnen immer mehr Ansehen als keine Meinung zu haben oder einen anonymen Kommentar zu verfassen.
#5 Raus aus dem Elfenbeinturm
Thought Leadership gelingt nicht vom Elfenbeinturm aus. Nur wenn Sie sich als Experte/-in so oft wie möglich austauschen, erhalten Sie neue Impulse, neue Einsichten und Ideen, die Ihnen helfen, interessante und belastbare Positionen zu entwickeln.
Dabei sind alle Player der Branche wichtig: Kund/innen, Mitbewerber/innen, Politike/innen, Wissenschaftler/innen und Start-ups. Greifen Sie die Fragen, die Ihnen während dieses Austauschs begegnen, auf und bauen Sie sie in Ihre Positionen ein. Legen Sie dabei ruhig Ihre Quellen offen. Niemand erwartet von Ihnen – oder glaubt Ihnen – dass Sie perfekt sind und schlichtweg alles wissen. So legen Sie den Grundstein für einen offenen Dialog – ein Monolog lässt Sie niemals das volle Potenzial des Thought Leaderships ausschöpfen.
#6 Jetzt bloß keinen Sales Pitch!
Das Ziel eines Thought Leaders ist es, als Wissensquelle und Vordenker/in eines Fachgebiets wahrgenommen zu werden. Vermeiden Sie daher tunlichst, in Ihren Vorträgen oder Fachbeiträgen die Dienstleistungen oder Produkte Ihres Arbeitgebers anzupreisen. Das Publikum riecht den Braten sofort und betrachtet Ihren wertvoll aufbereiteten Content nur als ein Vehikel für einen Sales-Pitch. Kommen die Interessent/innen jedoch auf Ihren Social-Media-Kanal, zu Ihrem White Paper oder schließlich auf die Website Ihres Unternehmens, weil sie nach Lösungen für ihre Probleme suchen, hat sich Ihre Thought Leadership-Strategie ausgezahlt.
Management Summary
Um die Stellung eines Thought Leaders einzunehmen, ist kontinuierliche Arbeit an Image und Unternehmenskommunikation nötig. Nur mit regelmäßiger Präsenz auf Social-Media-Kanälen und dem Austausch mit allen Playern ihrer Branche gelingt es Unternehmen, sich eine Reputation als Meinungsführer der Branche zu erarbeiten. Wichtig ist dabei, den beteiligten Mitarbeiter/innen genügend Zeit einzuräumen, die Kommunikation nach außen zu pflegen und sich in der Öffentlichkeit als Vertreter/in des Unternehmens präsentieren zu können.
Wenn Unternehmen die Rolle des Thought Leaders als Wissensquelle begreifen und nicht als Vertriebsvehikel, steht ihrer Position als wegweisender B2B-Influencer nichts mehr im Wege.
Zum Thema Thought Leadership finden Sie in unserem Beitrag "Thought Leadership: Was wirklich hinter dem Begriff steckt" fünf Dos und Don'ts, die Ihnen auf Ihrem Weg als Thought Leader helfen.
Sie wollen mehr über das Thema erfahren? Für einen schnellen Überblick haben wir Ihnen eine kompakte Infografik zusammengestellt, die es zum kostenlosen Download auf unserer Website gibt. Darin finden Sie sowohl das Mindset eines Thought Leaders als auch die Milestones, die Ihr Unternehmen erreichen muss, um in diese Führungsposition zu gelangen.
Autor: Christoph Lapczyna
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